Die Ernährungsgewöhnheiten
sind denen des Pferdes sehr ähnlich, in vielen Bedürfnissen
sogar gleich.
Vergleicht man die
Verdauungsorgane und -abläufe der Meerschweichnchen mit
denen der Pferde, wird man viele Ähnlichkeiten feststellen.
Ebenso kann man das Skelett des Urpferdchens- :
Fossiles Urpferdchen
aus der Grube Messel- Senkenberg

Fossiles Urpferdchen-
tragende Stute, aus der Grube Messel- Senkenberg

gut mit unserem Hausmeerschweinchen
vergleichen.

Daraus resultierende
Erfahrungen in Haltung und Fütterung habe ich nun seit
mehreren Jahrzehnten gemacht, da ich zugleich Halterin von mehreren
Pferden bzw. Ponys bin. Dies bedeutet: So natürlich, wie
möglich muss die Ernährung unseres Meerschweinchens
sein. Das Schweinchen muss ständig kleine Mahlzeiten zu
sich nehmen, Grundlage ist dabei das Rauhfutter. An eine neue
Futterart müssen die Tiere immer sehr langsam mit kleinen
Mengen gewöhnt werden, damit sich die empfindliche Darmflora
langsam darauf einstellen kann.
In der warmen Jahreszeit
füttere ich Wiesengras und Kräuter kombiniert mit
Rauhfutter und selbstverständlich Trinkwasser. Im Winter
gibt es alle Arten von Gemüse und Obst, natürlich
Heu und Gerstenstroh nach Bedarf.
Sehr wichtig ist
die ausgezeichnete Beschaffenheit des Heus:
Es muss eine möglichst
frische, grüne Farbe haben, muss aromatisch duften und
gut ausgetrocknet sein.
Keinesfalls darf
man neu geerntetes Heu füttern, es muss mindestens sechs
Wochen "ausdampfen" ! Ebenso darf es nicht zu alt sein- möglichst
nicht älter als ein Jahr, da sich dann die wertvollen Vitamine
wie Karotin verflüchtigen, bzw. sich schon sehr leicht
Milben und Schimmelpilze darin vermehren konnten.
Das beste Heu, was
man bekommen kann ist gerade gut genug für unsere Schweinchen!
Von fertigen Futtermischungen
für Meerschweinchen z.B. aus dem Zoogeschäft halte
ich gar nichts,
ebenso Knabberstangen
usw. Diese enthalten unnatürliche Zusätze wie Farbstoffe,
Konservierungsstoffe, gar Zucker usw.
Meine Zucht und Aufzuchttiere
bekommen ganzjährig "Mifuma" ( Mischfutter Werke
Mannheim).
Es ist ein vitaminiertes
und mineralisiertes Spezialfutter für Meerschweinchen .Es
schmeckt und bekommt ihnen sehr gut.
Es ist ein Einpelletfutter,
es wird nichts aussortiert, und überbelastet nicht die
Kiefergelenke
( wie sonst die
Ganzkornfütterung) und wird bis auf den letzten Krümel
"vernichtet".
Sie sind ganz verrückt
danach und es tut ihnen, besonders bei Kälte, sehr gut
zur Aufrechterhaltung ihrer Energiebilanz. Pro Tag und Meerschweinchen
gibt es einen Eßlöffel voll. Auf manchen Webseiten
ist zu lesen, daß Meerschweinchen bei Außenhaltung
im Winter zu stark abnehmen sollen. Dies kann ich nicht behaupten,
ich muss eher aufpassen, daß meine Tiere nicht zu dick
werden! *g*, besonders die Weibchen.
An Saftfutter füttere
ich:
Futterrüben,
nicht zu verwechseln mit Zuckerrüben siehe Fotos.
|
|
 |
Zuckerrübe,
nicht an Meeries verfüttern !
|
Ich bekomme diese
nach Bedarf sogar geliefert aus biologischem Anbau. Sie enthalten
Energie und hauptsächlich Wasser und die Schweinchen haben
schön zu knabbern an ihnen. Desweiteren sind bei uns in
der Beliebtheitsscala ganz oben:
Gemüse-Paprika,
besonders die gelben und orangefarbenen. Salatgurke, Eisbergsalat,
Radiccio, Tomaten, Chinakohl, Grünkohl, Chicoree, Mangold
und Sellerie ( als Stange oder Knolle), Rote Beete und reichlich
Möhren mit und ohne Grün.
Da ich meine Schweinchen
vom klein auf an möglichst viele Gemüsesorten mit
kleinen Mengen gewöhnt habe, hatten sie noch nie irgendwelche
der oft beschrieben "Blähprobleme".
Hier ein guter Link
zum Thema Kohlfütterung: http://www.diebrain.de/nh-kohl.html
Wichtig ist, wie
gesagt, die langsame Gewöhnung an eine neue Futtersorte
ebenso vorsichtige Übergänge
von Sommer- auf
Winterfütterung und umgekehrt.
An Obst füttere
ich:
Äpfel, Bananen
(ohne Schalen- enthalten eventuell Wurmmittel !), Melone, Clementinen.
Da Obst sehr viel
Zucker enthält,
bitte nur gelegentlich als "Leckerlie" geben.
Ständiges "Beifutter"
sind Äste und Laub aus unserem ökologischen Garten
von Korkenzieher- und Drachenweide, Haselnuß, Birke, Fichte,
Bambus, Schilf, stachellose Himbeere, sowie Johannisbeere und
ganze Pflanzen von Sonnenblumen und Topinambur.
Dies dient der Beschäftigung,
sowie der Abnutzung der Zähne.
Da ich mich in der
Pflanzenwelt gut auskenne (auch bedingt durch Erfahrungen aus
der Pferdehaltung und als überzeugte Anhängerin der
naturheilkundlichen Medizin) sammele ich gerne Kräuter
für die Schweinchen: Salbei, Kamille, Wegmalve, Spitz-
und Breitwegerich, Vogelmiere, Sauerampfer- kleine Mengen und
nicht mehr nach der Blüte, Kerbel, Dill, Gänseblümchen,
Beifuß, Giersch und natürlich der beliebte Löwenzahn.
|
Die natürlichste
Art der Futteraufnahme ist das eigenständige Grasen |
|
 |
Frisch
geerntetes Gras und Wiesenkräuter, absolute Lieblingsmahlzeit!
|
|
|
|
TIP: Mit einer
Rasenkantenschere gehts leichter und schneller! |